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- Exakte Verfahren: basiert auf exaktem (in algebraischer Form beschriebenen) Umweltmodell. Beispiel: Retraktion, Voronoi.
- Approcimierte Verfahren: Umwelt durch Näherung beschrieben (Kuben, Zylinder, Polyeder,...). Beispiel: Sichtgraph.
- Straßenkarten:
- Gegeben: 2-dim. Weltmodell, Start und Ziel
- Aufgabe: Suche günstigsten Weg von Start zu Ziel
- Lösung:
- konstruiere Netz von Wegen
in
Frei
- bilde
Start auf
Ziel ab:
Start
Ziel
- Wegkonstruktion mit: Retraktionsverfahren (z.B. Voronoidiagramm)
- Suche im Netz mit z.B.: Baumsuche, wuklidischer Abstand, Potentialfeld
- Retraktion: Sei
eine Menge und
. Eine surjektive Abbildung
heisst Retraktion gdw.
stetig und
. D.h. Abbildung der Menge
auf ihre Teilmenge
, wobei die Menge
auf sich selbst abgebildet wird.
- Für die Bahnplanung gilt: Y ist ein Netz von eindimensionalen Kurven (Wegenetz); Retraktionsmethoden unterscheiden sich in der Wahl von p.
- Voronoi-Diagramm ist ein Beispiel für p: mittlerer Abstand (Folie 30)
- Sichtgraphen: Konstruktion:
- Verbinde jedes Paar von Eckpunkten auf dem Rand von
Frei durch ein gerades Liniensegment, wenn das Segment kein Hindernis schneidet.
- Verbinde
Start mit
Ziel analog dazu. Beispiele (Folie 32)
- Anmerkungen zur Sichtgraphmethode:
- Wege sind ``halbfrei'' (nicht kollisionsfrei), da Hinderniskanten auch Wegsegmente darstellen können. Abhilfe durch Erweiterung der Hindernisse (durch Kreis (um Roboter und Kreisradius um Hindernisse) oder durch Rechteck).
- Wenn ein Weg gefunden ist, ist es auch der kürzeste Weg (!!)
- Methode ist exakt, wenn der Roboter nur 2 translatorische Freiheitsgrade hat und alles durch polygone darstellbar ist.
- auch im
anwendbar. (Dann allerdings sind gefundene Wege nicht mehr unbedingt die kürzesten Wege).
- Zellenzerlegungsmethoden:
- Lösung:
- Zerlege
Frei in solche Zellen, dass ein Weg zwischen 2 Konfigurationen innerhalb einer Zelle leicht zu finden ist
- Stelle Adjazenz (Nachbarschaft) Relation in einem Graphen dar
- Suche optimalen Weg von q(Start) nach q(Ziel) in dem Graphen
- Exakte Zellenzerlegung:
- Lösung: Zerlege Freiraum so, dass Zellen disjunkt und Zerlegung vollständig.
- Exakte Zellenzerlegung mit ``line-sweep''-Operator (Senkrechte Linie von jeder Ecke aus bis zum nächsten Hindernis oder zur ``Wand'') Zellen nummerieren.
- Verbindungsgraph der freien Unterräume: Zellen = Knoten, Kanten = freie Übergnage zwischen benachbarten Zellen.
- Approximative Zellenzerlegung:
- Lösung:
- Zerlege Freiraum in Zellen vordefinierter Form (z.B. Rechtecke,Quadrate)
- Wenn Zelle nicht vollständig im Freiraum liegt, verringere Größe und zerlege Zelle weiter (z.B. Quadtree).
- Diese Schritte nur bis zu einer Minimalgröße der Zelle anwenden.
- Vorteil: einfache Zerlegung
einfache Wegsuche
- Nachteil: Freiraum kann i.A. nur annähernd beschrieben werden.
- Approximative Zellenzerlegung: Graphengenerierung: Quadtree: Zerlege Quadrat in vier gleich grosse Teiquadrate. Baumstruktur mit Nummern 0-3 (Nummerierung im Gegenuhrzeigersinn, Anfang unten links im Quadrat; Bei Unterteilung eines Quadrates
akt. Knoten wird Vaterknoten von neuer Vierergruppe). (Siehe Folie 41-44)
- Potentialfelder:
- Roboter bewegt sich unter dem Einfluss von Kräften, welche ein potentialfeld auf ihn ausübt. (Abbildung U von
Frei nach
).
- Ziel hat Anziehungspotential
- Hindernisse haben Abstossungspotential
- Die Summe der einwirkenden Kräfte bestimmen die Bewegung.
- Eigenschaften Abstossungspotential:
- In geringem Abstand zu Hindernissen sollen keine Potentialbarrieren (lokale Minima) entstehen, welche der Roboter nicht durchqueren kann.
- In großem Abstand zu Hindernissen soll der Roboter nicht beeinflusst werden.
- Eigenschaften Anziehungspotential:
- Es soll nur ein Minimum in q(Ziel) geben
- Lokale Minima:
- Problem: Durch Summation kann U lokale Minima besitzen, in denen der Roboter steckenbleiben kann.
- Lösung: An-/Abstossungspotentiale so wählen, dass kein lokales Minimum (ausser q(Ziel)) existiert; Im Suchalgorithmus Techniken zur Flucht aus lokalen Minima anwenden.
- Andere Bahnplanungsverfahren: Sensorgestützte Bahnplanung (Klassen B,D); Algebraische Methoden (bei einfachen Umweltmodellen); Konnektionistische Methode (Wissen über Umwelt wird implizit in neuronalen Netzen repräsentiert).
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Michael Aschke
2000-11-23