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Schrittmacherprogrammierung

Heute multiprogrammierbar. Funktionsveränderung mittels (bidirektionaler) Telemetrie und ``call-by-name'' (frequenztechnisch gesprochen). Dieses Verfahren ist sehr sicher. Nachteil: Nicht mehr jede Klinik kann den SM programmieren.
Wichtigste Parameter:
Schrittmacheraktivierungsfrequenz
ist selten fest einprogrammiert. Bei jüngeren Menschen meist physiologische, frequenzadaptive SM.
Reizschwelle
ist Problem, da sie sich in ersten Wochen nach Implantation (durch das Anwachsen der Elektroden) erheblich ändert. (Bildung von nekrotischem Gewebe $ \rightarrow $ Übergangswiderstand ändert sich $ \rightarrow $ (reizwirksame Größe) Stromdichte muss erhöht werden $ \rightarrow $ dazu Oberfläche der Elektroden verkleinert, um Energiebilanz aufrecht zu erhalten). Früher 100% Sicherheit (=vierfache Rheobase und doppelte Chronaxie). Heute nach 3 Monaten telemetrisch Reizschwelle überprüfen (durch verschiedene Impulsdauern bei programmierbaren Impulsamplituden) und bei Bedarf neu einstellen. Neuere SM-Typen haben Elektronik, die die Reizschwelle ständig ermittelt.
Eingangsempfindlichkeit
für EKG-Erkennung. EKG-Spannungen zwischen 1 und 8mV (bezogen auf R-Zacke). Bandbreite 10 - 45 Hz. P-Welle erheblich kleiner. Um Signale von Muskelsignalen unterscheiden zu können braucht man Verfahren zur Erkennung der Flankensteilheit (bei R-Zacke geringer als bei Elektromyogramm). Dies reicht zur Erkennung von QRS-Komplex aus. Frequenzgehalt: 25-45Hz. Wenn Schrittmacher Signaler verschiedener Quellen nicht unterscheiden kann: Oversensing $ \rightarrow $(wenn getriggert) Parasystolien, (inhibitiert) Unterbleiben notw. Herzaktion. Bei Undersensing gegenteiliges Problem.
Refraktärzeit
Aufgabe: Schrittmacherrasen zu verhindern. (Parameter meis praeimplantativ ermitteln) Über Programmierung Tachykardien und Re-entry-Pathologien behandelbar. (kurz vorher reizen, so dass Region refraktär ist, wenn ``pathologischer'' Reiz eintrifft.)
Hysterese
(Zeit zwischen Ausbleiben der physiol. Herzaktion und Schrittmacherimpuls) Unbedingt nötig, um Herz lange Eigenaktion zu ermöglichen. Wenn z.B. AV-Bl2 $ \rightarrow $ AV-Bl3 kann günstig sein Hysterese zu verkleinern oder auszusetzen (Vermeidung unnötig niedriger Frequenz).
Einstellung der Arbeitsweise
Je nach Pathologie energiesparendste Arbeitsweise einstellen. Postoperativ über Telemetrie möglich. (z.B. Einkammer-SM VVI von inhibitierend $ \rightarrow $ trigger, wenn Oversensinggefahr (starke elektromagnetische Felder) besteht).

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Michael Aschke 2000-04-14